LINKE zur Schließung der Geburtenstation der Kliniken Erlabrunn

“Die Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe wird zum 31.12.2023 geschlossen.”, so der Zentrale Satz der Pressemitteilung durch die Geschäftsführung der Kliniken Erlabrunn.

Als Gründe werden u.a. benannt: die demografische Entwicklung und die nicht erfüllbare Mindestmengenvorgaben für onkologische Brustoperationen.

Rico Gebhardt, Kreisvorsitzender DIE LINKE Erzgebirge dazu:
„Ich verstehe die Entscheidung der Geschäftsführung der Klink in Erlabrunn. Die Geburtshilfeklinik „rechnet“ sich nicht mehr. Es werden zu wenige Kinder in der Region geboren.
Solche Entscheidung sind zwangsläufig, weil das gesamte Gesundheitssystem in der Bundesrepublik auf betriebswirtschaftlicher Grundlage aufgebaut ist.
Wir als LINKE wollen betriebswirtschaftliche Einflüsse abschaffen und bundeseinheitliche Qualitätskriterien festlegen, nach denen Leistungen anzubieten sind. Wir wollen die Selbstkosten eines wirtschaftlich arbeitenden Krankenhauses sichern, wie es bis 1991 bereits der Fall war. Die Bundesregierung will aber weiterhin am System der Fallpauschalen festhalten: Das heißt, die Krankenhäuser sind darauf angewiesen, viele „gewinnbringende Fälle“ zu erzielen. Das führt einerseits zur Strategie, auf möglichst viele lukrative Diagnosen und Behandlungen zu setzen. Andererseits ist es für Krankenhäuser angeraten, verlustbringende Behandlungen zu vermeiden. Dazu gehört – selbst bei vielen Geburten – immer die Frauenheilkunde und die Geburtshilfe. Über medizinische Maßnahmen muss aber frei von betriebswirtschaftlichem Kalkül entschieden werden!
Ich hoffe, dass das nicht der Beginn einer Welle von Schließungen von verschiedenen Kliniken in den Krankenhausstandorten im Erzgebirge ist. Meine Bitte, nein meine Forderung geht an den Landrat Herrn Anton schnellsten die im Sächsischen Krankenhausgesetz vorgesehenen Regionalkonferenzen einzuberufen, um Klarheit über die planerischen Schwerpunkte im Landkreis für alle Krankenhäuser und ihre Klinken zu schaffen.
Damit die Menschen im Erzgebirge wissen, wo ihnen zukünftig geholfen wird und in welchen Klinken zukünftig die Einwohnerinnen und Einwohner des Erzgebirgskreises geboren werden.“